Die GmbH gehört in Deutschland zu den beliebtesten Rechtsformen, wenn es um die Gründung eines Unternehmens geht. Mit einem aufzubringenden Stammkapital von 25.000 Euro wird hier aber schon im Gründungsprozess die Spreu vom Weizen getrennt. Alles, was du zur Unternehmensform wissen musst, die Voraussetzungen, Kosten und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, findest du im Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist eine GmbH?
- Haftung und Steuern einer GmbH
- Was sind die Vorteile und Nachteile einer GmbH?
- GmbH gründen: diese Kosten entstehen
- So gründest du eine GmbH Schritt für Schritt
Zuerst die GmbH gründen und dann mit dem eigenen Shopify Onlineshop durchstarten. Jetzt kostenlos testen.
Was ist eine GmbH?
Die Gesellschaft mit beschränkter Haftung, abgekürzt GmbH, zählt zu den Kapitalgesellschaften. Wie der Name schon erahnen lässt, haften die Gesellschafter:innen nur mit dem Geschäftsvermögen und nicht mit dem privaten Vermögen. Das Besondere an einer GmbH: sie ist eine juristische Person und als solche nicht handlungsfähig. Deshalb wird sie durch ihre Organe vertreten. Dazu zählen:
- Die Geschäftsführung, die im Gesellschaftsvertrag festgelegt wird.
- Die Gesellschafterversammlung, die sich um alles kümmert, was nicht Aufgabe der Geschäftsführung ist.
- Der Aufsichtsrat, der die GmbH überwacht und ab 500 Beschäftigten verpflichtend ist.
Man kann eine GmbH sowohl zusammen mit anderen Beteiligten gründen, jedoch auch als Einzelperson. Dabei gibt es verschiedene Varianten der GmbH, die wir hier kurz auflisten:
- Eine klassischeGmbHsetzt sich meist aus mehreren Gesellschafter:innen zusammen, die gemeinsam die Firma gründen. Dazu wird ein Mindeststammkapital von 25.000 Euro benötigt.
- Eine gemeinnützige GmbH, kurzgGmbH, ist nicht auf Gewinn ausgerichtet. Daher werden diese auch nicht ausgeschüttet, sondern für weitere gemeinnützige Maßnahmen eingesetzt. Ein Plus: Körperschafts- und Gewerbesteuer entfallen bei dieser Rechtsform. Eine Prüfung auf Gemeinnützigkeit sollte auf jeden Fall im Vorfeld erfolgen.
- Hinter der sogenanntenMini-GmbHverbirgt sichdie Rechtsform UG (haftungsbeschränkt). Die UG lässt sich schon ab einem Euro Stammkapital gründen.
- Bei derGmbH & Co. KGhandelt sich um einen Sonderfall der Kommanditgesellschaft (KG). In der Regel haften bei der KG die Gesellschafter (Kommanditisten) mit ihrem privaten Vermögen. Im Fall der GmbH & Co. KG springt die GmbH als haftendender Komplementär ein. So wird die Haftung auf das Gesellschaftsvermögen begrenzt.
Lesetipp:Du hast dich noch nicht für eine Unternehmensform entschieden und stehst ganz am Anfang?Alles zum Thema Unternehmensgründung liest du hier.
GmbH-Gründung: Haftung und Steuern einer GmbH
Die Haftung einer GmbH
麻省理工学院的民主党Aufbringen des Stammkapitals冯mindestens 25.000 Euro gibt man Gläubigern einer GmbH die notwendige Absicherung für Geschäfte jeder Art. Ist das Mindeststammkapital jedoch noch nicht erreicht, haften die Gesellschafter:innen privat für den Differenzbetrag. Als sogenannte Stammeinlagen können Bareinzahlungen oder auch Sacheinlagen wie Maschinen, Wertpapiere oder Grundstücke dienen. Auch eine Mischform ist möglich. Dabei kann die Aufteilung unter den Gesellschafter:innen unterschiedlich hoch sein. Die entsprechenden Einlagen sollten im Gesellschaftsvertrag dokumentiert sein.
Lesetipp:Du möchtest mit einem reduziertem Stammkapital starten, aber nur mit dem Geschäftsvermögen haften? Hier erfährst du alles zurUG Gründung.
Die GmbH in Gründung
Sobald zum Zeitpunkt der Gründung mindestens 12.500 Euro Stammkapital auf ein Geschäftskonto eingezahlt wurde, kann der Notar einen Handelsregistereintrag beantragen. In dieser Phase wird aus der Vorgründergesellschaft die GmbH in Gründung (GmbH i.G.). Diese Kennzeichnung muss auch nach außen kommuniziert werden und im Firmennamen mit dem Zusatz „GmbH i.G.“ auftauchen. Zu diesem Zeitpunkt haften die Gesellschafter:innen noch mit ihrem Privatvermögen. Erst mit dem Eintrag im Handelsregister darf der Zusatz wegfallen und man haftet fortan mit dem Geschäftsvermögen.
Erfahre, worauf du in punctoDropshipping Steuernachten musst.
Die Steuern einer GmbH
Im Zuge der GmbH Gründung werden auch eine Reihe an Steuern fällig, die wir kurz skizzieren möchten. Die wohl Bekannteste ist dieUmsatzsteuer, die auf den Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen eines Unternehmens erhoben wird. Diese beträgt in Deutschland 19 Prozent bzw. den ermäßigten Steuersatz von 7 Prozent. Ausgenommen davon sind Unternehmen mit der Kleinunternehmerregelung. Diese müssen auch nicht die jährlicheGewerbesteuerzahlen. Ist man nicht befreit, setzt die jeweilige Gemeinde bzw. Stadt, in der sich der Firmensitz befindet, die Höhe der Gewerbesteuer fest.
Lesetipp:Wusstest du, dass die Umsatzsteuer umgangssprachlich auch Mehrwertsteuer genannt wird? Nein? Dann empfehlen wirunseren Beitrag zur Mehrwertsteuer in Deutschland & der EU.
Der Gewinn einer GmbH, unabhängig davon, ob er ausgeschüttet wird, unterliegt derKörperschaftssteuer und liegt bei 15 Prozent zzgl. einesSolidaritätszuschlagesvon 5,5 Prozent auf diese Körperschaftssteuer. Werden Gewinne an die Gesellschafter:innen ausgeschüttet, wird dieKapitalertragssteuer, auch Abgeltungssteuer, fällig. Dies liegt bei 25 Prozent und auch hier kommen 5,5 Prozent Solidaritätszuschlag hinzu. Schließlich fällt bei einer GmbH auch dieLohnsteuerfür die Mitarbeiter an und ggf. auch die Kirchensteuer.
GmbH gründen: Was sind die Vorteile und Nachteile einer GmbH?
Die GmbH obliegt gewissen Pflichten, wie bspw. der Veröffentlichung ihres Jahresabschlusses im Bundesanzeiger. Auch die zuvor genannten Steuern müssen einkalkuliert werden. Welche Vorteile und Nachteile sich aus der Gründung einer GmbH ergeben, fassen wir hier kurz zusammen:
Vorteile einer GmbH
- Haftung nur mit dem Geschäftsvermögen.
- Kann für jeden Geschäftsgegenstand genutzt werden.
- Gründung als Einzelperson oder mit weiteren Gesellschafter:innen möglich.
- Durch Anstellungsverhältnis der Gesellschafter:innen kann der zu versteuernde Gewinn verringert werden.
- Die Bestellung von Fremdgeschäftsführer:innen ist möglich.
- Das Stammkapital kann auch aus Sacheinlagen bestehen.
- Günstigere Körperschaftsteuer statt Einkommensteuer.
Nachteile einer GmbH
- Eine GmbH erfordert mindestens 25.000 Euro Stammkapital.
- Die Gründung ist mit vielen Formalitäten, Terminen und Kosten verbunden.
- Ein Notar ist unbedingt erforderlich für die Beurkundung und den Eintrag ins Handelsregister.
- Hoher Aufwand bei der Buchhaltung und Veröffentlichungspflicht im Bundesanzeiger.
- Kreditvergabe von Banken erfolgt lieber an Personengesellschaften und fordern mitunter bei einer GmbH eine persönliche Bürgschaft.
- Die Auflösung einer GmbH dauert lange und ist mit hohen Kosten verbunden.
Ob UG,GbRoder GmbH: Diese Unternehmen erzählen, wie sie durchgestartet sind. Jetzt im Shopify Podcast!
GmbH gründen: diese Kosten entstehen
Neben den bereits erwähnten Mindeststammkapital von 25.000 EUR und den oben aufgeführten Steuern, sind für die Gründung weitere Gebühren und Kosten fällig. Welche das sind, fassen wir hier zusammen:
- Stammkapital von mindestens 25.000 Euro (auch in Sachanlagen möglich)
- Kosten für das Firmenkonto je nach Kreditinstitut
- Notarkosten für die Beurkundung des Gesellschaftsvertrags und die Einzahlung des Stammkapitals auf ein Geschäftskonto: ca. 300 Euro
- Bestellung eines Geschäftsführers bzw. einer Geschäftsführerin: etwa 120 Euro
- Erstellung einer Liste der Gesellschafter:innen: ca. 100 Euro
- Eintragung im Handelsregister: ca. 150 Euro
- Kosten für die Gewerbeanmeldung (je nach Gemeinde- bzw. Stadtverwaltung): zwischen 10 und 60 Euro
- Mitgliedsbeiträge für die IHK oder HKW zwischen 150 und 300 Euro pro Jahr
Diese Zahlen stellen nur Richtwerte dar und beruhen auf den Stand Oktober 2021.
GmbH gründen: Schritt für Schritt
Du spielst mit dem Gedanken eine GmbH zu gründen? Mit diesem Leitfaden hast du alle wichtigen Schritte im Blick.
Übrigens:Die Übersicht über alle geläufigen Rechtsformen findest du in diesem Blogbeitrag.
1) Festlegung des Firmennamens
Zu Beginn solltest du prüfen, ob dein Unternehmensname noch verfügbar ist. Dazu kannst du das elektronische Handelsregister nutzen, um dort kostenfrei nach Namen zu recherchieren. Die Aufnahme des Zusatzes GmbH ist zwingend erforderlich.
Lesetipp:Du hast noch so gar keine Idee, wie du einen ansprechendenFirmennamen findest? Dann empfehlen wir dir diesen Beitrag.
2) Gesellschaftsvertrag aufsetzen
Die Gründung der GmbH als Einzelperson ist möglich. Du kannst aber auch mit mehreren Beteiligten gründen. Im Gesellschaftsvertrag werden alle wichtigen Fakten festgehalten – auch die Verteilung der Stammeinlagen bei mehreren Gesellschafter:innen. Zudem muss eine Geschäftsführerin bzw. ein Geschäftsführer bestellt werden. Alternativ kann man eine GmbH auch mit einem Musterprotokoll gründen. Dies ist aber nur bis zur Grenze von drei Gründer:innen sinnvoll.
3)Beurkundung durch den Notar
Ist der Gesellschaftsvertrag aufgesetzt, wird dieser durch den Notar beurkundet. Dieser prüft ebenso rechtliche Vorbehalte gegenüber dem bestellten Geschäftsführer bzw. der Geschäftsführerin. Wichtig: seit dem 1. August wird der Eintrag im Transparenzregister nicht mehr vom Notar übernommen, sondern muss verpflichtend von den Gründer:innen übernommen werden.
4) Stammkapital einzahlen
Für die Gründung einer GmbH muss ein Mindeststammkapital von 25.000 Euro aufgebracht werden. Dieses muss zur Gründung mindestens zur Hälfte eingezahlt werden.
5) Eintrag im Handelsregister
Ist die Einzahlung getätigt und durch den Notar beglaubigt, wird dieser das Handelsregister davon in Kenntnis setzen. Sobald die Gebühr zur Eintragung beglichen ist, erfolgt die Eintragung ins Handelsregister und erst ab diesem Moment haftet man beschränkt.
Kostenlos für dich: "Die Zukunft des Handels" (140 exklusive Seiten!)
Wie wird sich der Handel im Jahr 2022 entwickeln? Finde es heraus!
Hol dir den kostenlosen **140-seitigen Bericht** direkt in deine Inbox. Gib unten deine Email ein.
Dein Download ist nur noch einen Klick entfernt. Fülle schnell noch dieses Feld aus und du bekommst dein Dokument sofort.
Wir hassen Spam und werden deine Daten niemals weitergeben.
6) Gewerbe anmelden
Mit dem Handelsregistereintrag ist es jetzt möglich sein Gewerbe anzumelden. Dieses kann in einigen Städten und Gemeinden sogar online stattfinden. Informiere dich auch im Vorfeld, ob zusätzliche Genehmigungen erforderlich sind. Diese richten sich aber immer nach der Tätigkeit.
7) Anmeldung beim Finanzamt
Die Anmeldung des Gewerbes ruft auch das Finanzamt auf den Plan. Für die steuerliche Erfassung muss ein entsprechender Fragebogen ausgefüllt werden – entweder per Post oder online.
8) Anmeldung bei IHK oder HWK
Je nach Geschäftsgegenstand wird man Mitglied der Handwerkskammer (HWK) oder der Industrie- und Handelskammer (IHK). Die Anmeldung dazu erfolgt automatisch durch die Gewerbeanmeldung.
Lesetipp:Du gehörst einem Handwerk an und brauchstInspiration für deinen Onlineshop als Handwerksunternehmen? Schau hier vorbei!
9) Bei der Agentur für Arbeit anmelden
Mit der Bestellung eines Geschäftsführers bzw. einer Geschäftsführerin beschäftigt die GmbH mindestens einen Angestellten. Dadurch wird die Anmeldung bei der Agentur für Arbeit zur Pflicht und du musst eine Betriebsnummer beantragen.
10) Anmeldung苏珥Berufsgenossenschaft
Schließlich bist du laut Gesetz dazu verpflichtet, dich bei einer Berufsgenossenschaft anzumelden. In der Regel erfolgt dies unmittelbar im Anschluss an die Gewerbeanmeldung.
Fazit:
Die GmbH zählt zu den beliebtesten Rechtsformen in Deutschland. Viele Gründer:innen setzen aufgrund der beschränkten Haftung auf diese Form der Unternehmensgründung. Damit einher gehen auch die Mindestanforderungen von 25.000 Stammkapital und der aufwändigere Gründungsprozess. Ist diese Entscheidung gefallen, steht der GmbH nichts mehr im Wege.
Starte deinen eigenen Onlineshop mit Shopify!
Kostenlos testen—keine Kreditkarte erforderlich.
Häufig gestellte Fragen zur GmbH gründen
Was sind die Voraussetzungen für eine GmbH?
Was ist eine „GmbH in Gründung“?
Wie lange dauert es eine GmbH zu gründen?
Was kostet es, eine GmbH zu gründen?
Über die Autorin:Alice Viete ist Content-Marketing-Expertin. Als Inhaberin einer Agentur unterstützt sie B2B- und E-Commerce-Unternehmen bei der Umsetzung ihrer individuellen Content-Strategie. Im Shopify-Blog schreibt sie über erfolgreiche Händler:innen sowie aktuelle Themen im Onlinehandel.
Haftungsausschluss: Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine professionelle Steuer- oder Rechtsberatung dar. Bitte konsultiere eine unabhängige Rechts- oder Steuerberatung für Informationen, die spezifisch für dein Land und deine Umstände gelten. Shopify haftet in keiner Weise für deine Verwendung oder dein Vertrauen in diese Informationen.