Till Augner hatte zu Schulzeiten einen Traum: Profifußballer werden. Da der leidenschaftliche Kicker diesen Traum jedoch nicht verwirklichen konnte, kombinierte er den Fußball und seine berufliche Karriere auf andere Art und Weise. Herausgekommen ist dabei das UnternehmenSportHacks, das die Probleme und Sorgen vieler Amateurfußballer lösen will.
Mit einer Kombination ausShopify-Produkt-Shop, Wissensvermittlung über Blogbeiträge und Experten-Podcasts spielt das Unternehmen in einer hohen Liga mit. Wie es dabei sehr erfolgreich auf Crowdsourcing und Open-Innovation-Prozesse setzt und die Zielgruppe begeistert, hat SportHacks-Gründer Till Augner im Interview verraten.
Wir arbeiten mit 470 Fußballern zusammen, die wir aus 5.000 Bewerbern ausgewählt haben. Unsere SportHacker sind diejenigen in der Kabine, die die Welt verändern wollen!
Wie genau kam es zur Idee mit SportHacks?
Bei mir war der Unternehmer-Traum schon frühzeitig gegeben. In der Kabine beim Fußballspielen ist mir irgendwann aufgefallen, wie viele Probleme es in einem Amateurverein durch die Ressourcenknappheit gibt.
Das erste Produkt von SportHacks: der perfekte Schienbeinschoner-Halter, genannt SportHacks Sleeves
Der Fußball ist das, was mich schon mein ganzes Leben lang begeistert. Deswegen habe ich mich hingesetzt, einen Fußballer gezeichnet und überlegt, welches Problem ich im Fußball lösen kann. Das erste Produkt war der Schienbeinschoner, den ich neben meiner eigentlichen Arbeit entwickelt habe.
Ich habe morgens ab 5 Uhr vor der Arbeit daran gesessen, in der Mittagspause die ersten Pakete versendet und zum Feierabend weiter an den Produkten gefeilt.
Ein markenbildender Aha-Effekt war, dass meine Kumpels immer Produkte testen wollten. Aber ich wollte noch mehr Feedback, um nach der Lean-Startup-Methode von Eric Ries vorgehen zu können. Ich möchte Produkte schnell voranbringen und etablieren, Feedback einholen und verstehen, wie man noch besser werden kann.
Damals hatten wir jedoch erst hundert Follower. Trotzdem habe ich einen Post verfasst und zehn leidenschaftliche Amateurfußballer gesucht, die Lust hätten, meine Produkte zu testen. Darauf haben sich 2.000 Leute beworben und ich merkte, dass ich einen Nerv getroffen habe und den richtigen Markt anvisiere - die Amateurfußballer wollen Einfluss nehmen und testen. Das war die Geburtsstunde von SportHacks: Die Grundidee ist, gemeinsam mit potentiellen Kunden Probleme zu lösen.
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Daraus sind heute nicht nur neue Produkte entstanden, sondern eine ganze Bewegung.
Die Mission von SportHacks ist…
… viel mehr als ein Onlineshop zu sein! Wir wollen Probleme im Amateurfußball anpacken und lösen.
Wir glauben daran, dass jeder Sportler – egal ob Fußballer oder Tennisspieler, ob in der Bundesliga oder in der Kreisliga - sein komplettes Potenzial ausschöpfen kann.
Dabei wollen wir unterstützen.Amateurfußballer haben andere Probleme, als ein Cristiano Ronaldo, der mit Lamborghini und Louis-Vuitton-Taschen "zur Arbeit kommt". Viele Marken fokussieren sich eher auf die Profis und sehen dadurch manche Probleme nicht. Da wollten wir von SportHacks ansetzen und uns spezifisch auf Herausforderungen von Amateursportlern und vor allem Amateurfußballern eingehen.
Um mehr als “nur” ein Shop zu sein, bietet ihr auch Podcasts mit Experten an. Wie sehen diese aus?
Profivereine in der Bundesliga haben im Schnitt 18 Experten im ganzen Trainerteam. Ein Amateur dagegen hat meist zwei Betreuer im Team, bei denen man nur hoffen kann, dass sie kompetent sind.
Deswegen wollen wir die Fachleute an der Seite des Amateur-Sportlers sein und Fachwissen zur Verfügung stellen. Dazu interviewen wir viele Experten aus verschiedenen Bereichen, z.B. aus der Bundesliga und aus anderen Sportarten. Bald haben wir einen Podcast mit Fedor Holz, einem der besten Pokerspieler der Welt. Von ihm können die Fußballspieler lernen, wie man sich mit der mentalen Entwicklung beschäftigt.
Dadurch hat auch der Amateurkicker die Möglichkeit die Hacks der Profis für sich zu entdecken.
Zu unserem festen Team gehört außerdem Philipp Rauscher, der unter anderem Ernährungscoach beim VfB Stuttgart war und noch heute einige Profisportler betreut. Da sich die Szene untereinander kennt, entstehen mehrere Kontakte. Mittlerweile stehen wir mit vielen Experten in Kontakt, die dann auch längerfristig gerne dabei sind und immer wieder für Fragen parat stehen.
Wir bilden eine Schnittmenge aus Produkten und Wissen, damit wir unsere Mission erfüllen können, Probleme von Sportlern zu lösen.
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Was zeichnet die Zielgruppe aus?
Die Zielgruppe besteht vorwiegend aus Amateurfußballern. Aber wir merken, dass sie breiter wird. Bei einigen geht es über das Kicken im Verein hinaus. Da steckt dann Profi-Mentalität dahinter und Fußball ist der absolute Lebensmittelpunkt. Vereinzelt gehören auch Leute aus der Bundesliga zu unseren Kunden.
Unsere Mission ist es, nicht immer zu den Profis hinaufzuschauen, sondern auch zu zeigen, was hier unten alles möglich ist.
Auch wenn der Fußball immer noch im Männerbereich dominierend ist, haben wir extrem viele Frauen. Auch viele Fußballerinnen aus der Bundesliga sind sehr offen für unsere Produkte.
Unsere Kunden kommen mittlerweile aus vielen Bereichen. Auch Sportler anderer Sportarten wie Eishockey, Tennis, Basketball und Handball werden zunehmend auf uns aufmerksam.
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Ihr bezieht eure Community stärker ein, als sich das andere Unternehmen trauen. Welche Rolle spielt Crowdsourcing und Open Innovation für SportHacks?
Unsere Branche ist hoch kompetitiv! Wir differenzieren uns dadurch, dass wir extrem nah an unserem Kunden sind. Wir sind eine Art Produktwerkstatt für Amateurfußballer. Wir entwickeln zusammen mit den Fußballern neue Produkte. Dafür arbeiten wir mit 470 ausgewählten Fußballern zusammen, die wir aus 5.000 Bewerbern ausgesucht haben. Diese sogenannten SportHacker sind diejenigen in der Kabine, die die Welt verändern wollen und den Anspruch eines Profis haben - auch wenn sie in der Kreisliga kicken. Sie wollen sich immer weiter entwickeln und haben super Ideen.
Diese Community koordinieren wir momentan in einer Facebook-Gruppe, in unserem SportLab.
Für uns hat unsere Community höchste Priorität, denn sie ist, was SportHacks ausmacht und die bei vielen Entscheidungsfindungen hilft.
Bei einer Umfrage unter unseren SportHackern hätte ich innerhalb von zehn Minuten eine Entscheidung für ein Problem.
Neben Ideen geht es auch darum, wie Produkte weiterentwickelt werden können. Die Community gibt Feedback für Produkte. Es gibt Standardelemente wie monatliche Updates, Umfragen oder Live-Meetings. Wir führen dann mit unseren Produktmanagern intern ein Meeting und streamen das live in die Gruppe. Die Community kann in Echtzeit kommentieren und bei Entscheidungen teilhaben. Auch die Fragen, die ich den Experten im Podcast stelle, kommen von unseren SportHackern. Sie bekommen volle Transparenz, die Möglichkeit das beste Expertenwissen abzugreifen und bekommen mit, wie sich ein Startup entwickelt.
Wie wird man Teil der Crowd und ein waschechter SportHacker?
Wir suchen immer nach einem ganz klaren Profil. Mit Blick auf die klassische Betriebswirtschaftslehre sprechen wir hier von den Innovatoren. Solche Leute finden wir zum Beispiel durch Empfehlungen.Anfangs haben wir einfach mit einem reinen Motivationsschreiben gearbeitet, das uns Aufschluss über den Bewerber geben sollte.
Inzwischen arbeiten wir mit einem sehr komplexen Bewerbungsprozess, da wir so viele Bewerber haben.
Wir haben angefangen Persönlichkeitstest mit den Bewerbern durchzuführen, um zu sehen, was einen SportHacker ausmacht. Dann kommen beispielsweise Fragen vor wie, "Du läufst mit einem Mitspieler aufs Tor zu. Schießt du selber oder spielst du ab?". Durch diese Fragen verstehen wir gewisse Charakterzüge und Eigenschaften. Am Ende gibt es dann natürlich einen Score und zusätzlich noch das Motivationsschreiben. Durch die Komplexität treffen wir wirklich sehr genau den SportHacker, den wir brauchen.
Dieser wird dann in die Gruppe aufgenommen und durchläuft ein Trainingslager. Darin geht es darum zu verstehen, was unsere Mission ist, was wir von ihm erwarten und was er von uns erwarten kann. Er bekommt außerdem einen persönlichen Anruf von uns, um ihn genauer kennenzulernen und einen starken Bezug zu ihm zu haben.
Mit der Community löst ihr Probleme. Wie lang ist die Liste noch mit den Problemen, die es zu lösen gilt?
Die Liste ist unfassbar lang! Wir haben momentan neun Ideen umgesetzt, aber über 60 Produktideen stehen noch offen. Wir entwickeln gerade eine App für die Community. Mit dieser kann sie besser entscheiden, welche Ideen gut sind, ob sie unserer Marke entsprechen und ob sie die Lösung für ein Problem sein können.
Es gibt einen Spruch auf Englisch: "Die Ideen sind billig. Jeder hat Ideen. Ideen sind einfach. Es geht immer um die Umsetzung!". Das ist auch unser Credo!
“Ideen zu haben ist gut, aber wir müssen sie auch umsetzen und das ist die große Herausforderung.”
Ihr seid auf YouTube, Instagram sowie Facebook aktiv und führt einen Newsletter – welche Maßnahme ist besonders wichtig?
Aktuell liegt unser Fokus extrem auf Instagram. Wir sind am Anfang eigentlich ausschließlich bei Facebook gewesen, sehen aber natürlich wie sich der Trend ändert. Für uns ist es wichtig, eine Geschichte erzählen zu können, und das geht oft am besten mit Stories!
SportHacks auf Instagram
Wir haben zukünftig auch für YouTube große Pläne.
Am lukrativsten sind aber nach wie vor Weiterempfehlungen! Auch wenn es nicht die erste Intention war, sind die SportHacker für uns zu Markenbotschaftern geworden.
Die Leute sind extrem engagiert und verliebt in die Produkte, weil sie die Entstehung verfolgen und selbst teilhaben konnten.
Das tragen sie an eigene Freunde weiter und sind unser Sprachrohr in die Kabinen.
Ihr seid erst seit kurzer Zeit bei Shopify. Was hat euch dazu bewegt?
Unsere Produkte sind extrem simpel aber auch hoch funktionell. Wir fanden, dass Shopify das gut widerspiegeln könnte. Shopify ist sehr spezifisch, auf den Zweck, sehr einfach und in der Handhabung viel fokussierter auf die wichtigsten Dinge. Deswegen war Shopify die perfekte Lösung für uns!
Die SportHacker sind zudem mittlerweile fast wie Freunde und Familie, deswegen wollen wir ihnen entgegenkommen. Sie bekommen von uns nicht nur ein Willkommenspaket zugeschickt, sondern auch zusätzlich einen Rabattcode für den Shop. Diesen Prozess können wir mit Shopify einwandfrei abbilden und auswerten.
Zudem ist die Benutzerfreundlichkeit und Mobile Optimierung einzigartig. Wir können Produkte (Shop) und Wissen (Blog) auf SportHacks perfekt vereinen.
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Was hat sich durch Shopify verändert?
Gerade im Marketingbereich hat sich viel verändert, da wir jetzt eine komplette Messbarkeit haben und von allen Kennzahlen profitieren.
Wir fliegen nicht länger blind, sondern können auf Basis von Zahlen, Daten und Fakten agieren, Dinge besser verstehen und die Customer Journey optimieren.
Gab es vorher schon einmal ein anderes Shopsystem?
Wir sind über Amazon groß geworden, was zu Beginn auch ganz gut funktionierte. Auch heute sind wir da noch aktiv. Vor etwa anderthalb Jahren hatten wir dafür eine Wordpress-Seite auf der wir den Amazon Buy-Button gesetzt haben. Ich habe jedoch recht schnell gemerkt, dass zum einen eine relativ große Abhängigkeit besteht und ich zum anderen eine Geschichte erzählen möchte, anstatt nur Produkte zu platzieren.
Vor zwei Monaten sind wir deswegen komplett auf Shopify umgestiegen, was eine der besten Entscheidungen überhaupt war.
Du bist mit dem Unternehmen im zweiten Jahr. Welche Höhepunkte gab es in dieser Zeit?
Es是伏尔allem das反馈unser社区,das uns regelmäßig zum Dahinschmelzen bringt. Es gab einen ganz konkreten Moment, als wir einen SportHacker besucht und zu seiner eigenen Rolle in der Community interviewt haben. Ich saß hinter der Kamera und er wurde gefragt, welche Bedeutung SportHacks für ihn hat. Er hat zuerst seine Frau, die neben mir stand, angesehen und dann gesagt:“Meine Familie ist die Nummer eins, aber mittlerweile ist SportHacks der zweite Mittelpunkt in meinem Leben!”
Das war ein krasser Moment für mich, weil ich gemerkt habe, dass wir die Leute so mit einbeziehen können, dass sie sich außergewöhnlich stark damit beschäftigen. Wir können die Menschen mit unserer Mission mitnehmen und vielleicht ein bisschen inspirieren. Das ist ein tolles Gefühl und genau dieses Feedback ist, was uns antreibt.
Was möchtest du anderen Händlern mit auf den Weg geben?
Schaut euch den TED Talk "The golden circle" von Simon Sinek an. Da spricht er darüber, das eigeneWarumzu finden. Ich glaube, dass es unheimlich wichtig ist, genau zu wissen, warum ich das Ganze machen möchte. Bleibt außerdem immer authentisch und erzählt eure Geschichte ehrlich! Dadurch werden mehr Leute folgen, weil sie das gleicheWarumhaben.
Welche Pläne stehen bei SportHacks 2019 an?
Wir haben absolut den Plan, in andere Sportarten zu gehen und auch Lösungen für Handball und Co. zu präsentieren. 2019 möchten wir die Community weiter ausbauen, um diese noch besser zu verstehen und den höchsten Mehrwert liefern zu können. Ab nächstem Jahr werden wir deshalb wieder Bewerbungen für das SportLab annehmen, um die Community zu vergrößern.
Ubergeordnetes ziel4将es weiterhin盛,走错nur Produkte zu verschicken, sondern Wissen mit auf den Weg geben zu können.
SportHacks will Sportler dabei unterstützen, die beste Version von sich selbst zu werden!
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Über die Autorin:Caroline Dohrmann ist Online-Marketing-Managerin und Content-Enthusiastin. Wenn sie nicht gerade Shopify-Händlern und Händlerinnen die besten Geheimtipps in Interviews entlockt, schreibt sie im Blog über die Shopify-Community, Social Media und was das Online-Marketing gerade bewegt.